
10. Gemeinschaftsausstellung KuWa
Sonntag, 18. Mai , 14:00 – Sonntag, 13. Juli , 17:00

Zum 10. Jubiläum der Reihe „Gemeinschaftsausstellung“ werden bei uns im Kunsthaus Rekorde gebrochen. Noch nie stellten so viele Künstler*innen gleichzeitig im Kunsthaus aus. Es sind diesmal über 40 an der Zahl, die über 100 Werke im Kunsthaus ausstellen.
Von Fotografie über Acryl, Aquarell, Siebdruck, Mischtechnik, Kaltnadelradierungen und Holzskulpturen ist alles dabei. Drei Werke eines unserer Mitglieder haben sogar den etwas weiteren Weg aus dem Ruhrgebiet auf sich genommen. Im Rahmen der alljährlichen Gemeinschaftsausstellung möchten wir uns bei unseren Partnern, Sponsoren & Freunden für die Unterstützung und Zusammenarbeit bedanken.
Die Ausstellung ist samstags und sonntags von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist kostenfrei.
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Große Vielfalt bei 10. Gemeinschaftsausstellung im Kunsthaus Waldsassen
Der Verein Kunsthaus Waldsassen präsentiert ab 17. Mai seine 10. Gemeinschaftsausstellung. Zu sehen sind Malereien, Fotografien, Collagen, Holzkunst, Metalltechniken und vieles mehr – alles geschaffen von Mitgliedern.
Wie die Zeit vergeht: Im Kunsthaus Waldsassen steht mittlerweile die 10. Gemeinschaftsausstellung aller künstlerisch tätigen Vereinsmitglieder an. Tage und Wochen zuvor haben die Aktiven traditionell alle Hände voll zu tun. Um die 100 Werke sind es wieder, die vom 17. Mai bis zum 13. Juli zu sehen sein werden.
Luca Braun, 21 Jahre alt, gehört zu den Kunstschaffenden. Luca betätigt sich als Fotograf. Gerne erinnert er sich zurück an seine ersten Ausstellungen. „Das war vor sechs oder sieben Jahren. Ich war damals das jüngste Mitglied.“ Inzwischen trifft das auf seinen siebenjährigen Bruder Samuel zu, der bereits Kinderzeichnungen präsentiert hat. Die beiden Jungs sind die Söhne des im Dezember 2024 verstorbenen Markus Braun. Dieser Verlust schmerzt den Verein noch immer sehr. Deshalb findet die 10. Gemeinschaftsausstellung auch zu dessen Gedenken statt.
Viele junge Leute im Verein
„Wir haben nie bei unseren Ausstellungen eine Wertung gemacht oder Werke abgelehnt“, erklärt Vorsitzender Wolfgang Horn. Jeder kreative Kopf, unabhängig vom Alter oder der Kunstrichtung, könne mitwirken. Und jeder bekomme im Verein die Chance, sich künstlerisch zu entwickeln und sich öffentlich zu präsentieren. Das ist bei jungen Nachwuchstalenten angekommen: Viele junge Leute gehören dem Verein inzwischen an und stellen gerne aus. Luca Braun macht das seit zehn Jahren. Zudem zeichnet der Medizinstudent verantwortlich für die Betreuung von Homepage und Social-Media-Kanälen. Für die 10. Gemeinschaftsausstellung hat Luca die digitale Erfassung der Werke ermöglicht.
„Unsere Ausstellungen bestechen hauptsächlich durch ihre Vielfalt“, betont Wolfgang Horn. In Waldsassen sei nicht nur die malende Zunft präsent. Die Künstler lieferten auch Collagen, Grafiken, Zeichnungen, Skulpturen oder Werke aus Keramik. Horn wünscht sich, künftig ein noch größeres Publikum für die Ausstellungen zu gewinnen. Er wisse von einer leider immer noch existierenden Hemmschwelle. „Kunst ist nichts für mich“ – so heiße es oft. Doch jeder, der sich ins Kunsthaus wage, werde überrascht sein, so Horn. Kunst könne im Kunsthaus kostenfrei genossen werden, zudem seien an Öffnungstagen immer Kunstschaffende oder andere Mitglieder vor Ort, um Fragen zum Gezeigten zu beantworten.
In Decken gewickelt
„Unsere erste Gemeinschaftsausstellung hatten wir in der Raiffeisenbank“, erinnert sich Horn. Weitere folgten im Kunsthaus-Rohbau. Bilder mussten an grobe Betonwände gehängt werden, was nicht einfach gewesen sei. Heute arbeite der Verein mit modernen Aufhängmethoden. Bekleidet mit dicken Winterjacken und teils in Decken gewickelt, hätten die Gäste eine dieser ersten Ausstellungen an einem Dezembertag besucht. „Die Opernsängerin Gisela Schubert aus Waldsassen sang damals“, so Horn weiter. Es sei so kalt gewesen, dass ihr Atem beim Singen wie kleine weiße Wölkchen Richtung Decke gestiegen sei.
Im Laufe der Jahre sprach es sich herum, was das Kunsthaus an Ausstellungen zu bieten hat. Beeindruckt zeigte man sich unter anderem in den Reihen des Oberpfälzer Kunstvereins Weiden. Die Einrichtung lockte zunehmend kreative Köpfe auch aus weiterer Entfernung an. Zu den Künstlerinnen, die in Waldsassen ausstellen, zählen etwa die Russin Olga Kelwig, die in Burglengenfeld zu Hause ist, und Nicole Voigt aus Cham.
Keine Sonderwünsche
Koordiniert und technisch betreut werden die Gemeinschafts- und Einzelausstellungen von Werner Müller. Der 69-Jährige stellt sicher, dass alle Werke ins rechte Licht gerückt werden. Was Müller, der selbst Musiker und Künstler ist, aber nicht zulässt, sind Sonderwünsche rund um die Platzierung. „Da würde ich nicht mehr fertig“, lautet seine Begründung. Doch zu 99 Prozent seien die Künstler mit seinen Entscheidungen zufrieden, wie er versichert.
Bei nahezu jeder Gemeinschaftsausstellung gibt es auch Gastaussteller. Diesmal stellt der 90-jährige Norbert Fleißner Aquarelle aus, die Jagdszenen zeigen. Auch Schüler der Realschule im Stiftland sind mit Kunstobjekten dabei – sie haben Kartons gestaltet und mit Lyrik versehen. Wolfgang Horn erzählt lachend, dass mehrere Schüler von ihrem Lehrer im Kunstunterricht die Aufgabe bekommen haben, die würfelförmigen Kartons zu Fuß von der Realschule bis ins Kunsthaus zu transportieren. Denn es habe keine andere Transportmöglichkeit dafür gegeben.
Quelle: onetz.de; Autorin: Ulla Britta Baumer